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Rat, dessen Bestätigung am 27. Februar 1645 einfach eine kurfürstliche Konfirmation angefügt wurde, in der angegeben ist, daß auch die vorige noch vom Kurfürsten bestätigt worden sei[1], am 8. Februar 1662 von Johann Georg II.[2] und endlich am 28. Juni 1693 von Johann Georg IV.[3]

In gleicher Zeit, wie die älteste Schuhmacherordnung, ist auch die älteste Schneiderordnung in demselben Stadtbuch[4] eingetragen worden. Sie wird ebenfalls unter dem Jahre 1420 citiert, kann aber eben so gut älter, also schon vor 1407, wo die erste Spur der Schneiderinnung sich zeigte, aufgestellt und ihre Eintragung durch irgend einen besonderen Vorgang veranlaßt worden sein, wie das bereits bei der alten Schuhmacherordnung als möglich bezeichnet wurde. Da sie noch etwas dürftiger als diese ist, wird man sie mit noch größerer Berechtigung für die erste Ordnung halten können. Für die Neudresdner Schneiderinnung liegt dann noch eine Ordnung aus dem 15. Jahrhundert vor, die am 9. September 1462 ins Stadtbuch[5] eingetragen wurde. Wie jene alte Schuhmacherordnung, so tragen auch diese beiden Schneiderordnungen keine Konfirmation, wurden aber ebenfalls durch die Eintragung ins Stadtbuch von dem Rat anerkannt.

Da die Altdresdner Schneiderinnung am 12. April 1475[6] die Bruderschaft der 14 Nothelfer gründete, so muß ihr Ursprung weit vor dem Jahr der ersten aufgefundenen Ordnung liegen, die am 22. Dezember 1481 von Ernst und Albrecht[7] konfirmiert wurde.

Die erste Ordnung, welche die vereinigten Neu- und Altdresdner Schneiderzünfte kurz vor 1554[8] aufstellten, hat sich nicht gefunden. Spätere Ordnungen wurden am 16. April 1569[9] und am 29. September 1606[10] vom Rat, der am 4. Februar 1653[11] noch einen Zusatz über Kleidung und Waffentragen der Gesellen gab, und am 10. August 1707[12] von Friedrich August konfirmiert. Daneben bestanden noch kurze Landordnungen, auf welche die bisher genannten


  1. JI. Bl. 143–144 und 237–247.
  2. JII. Bl. 24–30.
  3. JIII. Bl. 241 flg. und HStA Conf. CCXII. 1692–1693. Bl. 396 flg.
  4. Dresdner Geschichtsblätter 1893 Nr. 2 S. 70.
  5. HStA Stadtb. 1454 flg. Loc. 8579. Bl. 139b, abgedruckt in den Dresdner Geschichtsblättern, siehe Anm. 4.
  6. Hasche, Urk. Nr. 184.
  7. Cod. II, 5. Nr. 381.
  8. RA A. XXIV. 62w. 31. 80.
  9. a. J. Bl. 46–51.
  10. JI. Bl. 249b–253.
  11. Ebenda Bl. 249a.
  12. JIII. Bl. 310–329.