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Heer nach mehr als einjähriger Unwirksamkeit von seinen Standquartieren im erstgedachten Lande aufbrach, wurden die Regimenter meilenweit von der Bevölkerung begleitet, welche mittelst lebhaftester Freundschaftsbezeugungen ihr Bedauern über die Trennung von unseren gutmütigen und treuherzigen Soldaten an den Tag legten, in welchen diese ebenso erfahrene als bereitwillige Helfer bei vielfältigen, landwirtschaftlichen Beschäftigungen gefunden hatten“.

Zum Schlusse drängt sich uns die naheliegende Frage auf: Wäre es möglich gewesen, den Einfall der Schweden in Sachsen zu vermeiden und einen vorteilhafteren Frieden zu erhalten? – Wenn man diejenigen 20 000 Mann, welche der König von Schweden zur Verstärkung seiner Armee zum größten Teile aus dem Lande genommen hatte, bereits vom März 1706 an, wie es des Königs August ausgesprochener Wille war, zur Vervollständigung der sächsischen Armee aushob und ausbildete, und wenn man nur die Hälfte der 23 Millionen Thaler, welche der Aufenthalt der Schweden im Lande gekostet hatte und die nun zum größten Teile außer Landes gingen, auf die Verteidigung des Landes, auf Reorganisation der Armee, auf Instandsetzung der Festungen, wie es ebenfalls der König vorgeschrieben hatte, verwendete, dann, sollte man meinen, hätte man den Einfall der Schweden abwehren und, gestützt auf eine kriegsbrauchbare Armee, einen vorteilhafteren Frieden als den von Altranstädt erlangen können. Ein Eingehen auf diese Frage könnte nur auf Grund ausführlicher Darstellung der politischen Verhältnisse der damaligen Zeit erfolgen, auf die wir bei der Darstellung der inneren Lage Sachsens verzichten zu müssen geglaubt haben.

Wie wir aber oben schon die Hoffnung ausgesprochen haben, daß sich ehestens eine bewährte Kraft der Aufgabe unterziehen möchte, eine eingehende Darstellung des Prozesses Imhoff-Pfingsten zu geben, so können wir die vorliegende Schrift nur mit den Worten des Historikers Joh. Gust. Droysen schließen, welche Danielson seinem Werke als Motto vorausgeschickt hat: „Eine der dankenswertesten Arbeiten, die unternommen werden könnte, wäre eine Geschichte Augusts II.“