Seite:Heft15VereinGeschichteDresden1901.pdf/53

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schweden nach Sachsen einbrechen und den König von Polen zwingen würde, der Krone zu entsagen. Dann aber ist „wohl zu überlegen, ob die Konservation dieser Krone die Ruinirung Ew. Maj. Erblande überwiegen“. Wenn der Krieg nach Sachsen verlegt würde, „so verlieren Ew. Maj. alle Revenuen und die Unterthanen werden ruinirt“, der König von Preußen würde aber nicht feiern „von dieser occasion zu profitiren und das Commercium von Leipzig ab und nach Halle zu ziehen“ dadurch würde aber Sachsen wesentlich geschwächt; der Zar würde vielleicht Sachsen eine Zeit lang unterstützen, aber gewiß nicht auf lange. Wie könnte der Feind aber dann wieder aus dem Lande vertrieben werden? Dies erschiene gegenwärtig ganz unmöglich. „Und was wird man sich doch von undankbaren und ohne Ursache malkontent sich bezeigenden Offizieren, deren Ew. Majestät Truppen voll sind, versprechen können?“ Von unseren Alliirten wird keiner mit dem Könige von Schweden Krieg anfangen wollen, auch sei ungewiß, was man vom Könige von Dänemark zu erwarten habe; dieser werde eher danach streben, den König zu veranlassen, die Krone von Polen aufzugeben, da er nichts mehr als dieses wünsche. „Ob nun eine totale Ruinirung dero Erblande mit der Konservation einer beschwerlichen und wenig profitirenden Krone en parallel zu stellen, solches überläßt man Ihro Maj. eigenen höchsterleuchteten Überlegung. Zwar scheint es sehr sensibel und Ihro Maj. hoher Reputation und Gloire verkleinerlich zu sein, eine Krone so daran zu geben; ich setze aber dem entgegen: 1. Ihro Maj. väterliche Liebe vor dero angeborene, natürliche Unterthanen, – 2. den unersetzlichen Schaden, welchen dero Erblande von einer feindlichen Invasion zu erwarten, – 3. die necessität, die Ihre Maj. obligiret, sich denen Zeiten zu accomodiren und welche alles excusiret, – und wer weiß 4. ob sich die künftigen Zeiten nicht so anlassen, daß Ihre Maj. sich ihrer prätensionen gegen Polen noch praevaliren können“.

Er schlägt daher vor, man solle diplomatische Verhandlungen anknüpfen, nur um den König von Schweden von einem Einfalle in Sachsen abzuhalten. Den Lesczinsky könnte man als futurus regni successor vorschlagen und trotzdem den König beim Throne belassen. Um Zeit zu gewinnen, sollte an den König von Schweden geschrieben werden: „daß Sie parat wären, Sich mit ihm in Traktate einzulassen und dem Kriege ein Ende zu bereiten“. – „Denn dadurch