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inmaßen ja besser, daß man den Etat einigermaßen konservire, als ihn völlig ruiniren zu lassen“[1].

Am 24. September war endlich, wie bekannt, der Abschluß des Friedens erfolgt, worauf Imhoff an Friesen am 25. September aus Leipzig schreibt[2]: „Ew. Exc. gebe hierdurch Nachricht zu vernehmen, daß gestern die beregte Sache zum Schlusse gediehen und hat man über die bekannten Punkte noch zweie, wovon vormals von mir Erwähnung geschehen, eingehen müssen, nämlich die Restituirung dessen, was zu Trophäen dienen könnte, und auch was die Versehen des Obersten Görtz betrifft, daß selbiger von der gesprochenen Sentenz absolvirt und in vorige Freiheit gesetzt würde. Es hat hierwider alle Gegenremonstration nichts verfangen wollen, sondern von denselben weiter nichts hören wollen, daß man also das arme Land zu salviren, von den vielfältigen Desordern und gänzlichem Ruin abzuhelfen, man dieses schmerzlich eingehen müssen; gleichwie nun an der Geheimhaltung dieses ganzen negotii den Schweden so viel, als uns höchstens gelegen, so werden Ew. Exc. die Gütigkeit haben und diesen Brief dergestalt zu verwahren, daß Niemand als die übrigen beiden Geheimen Räte etwas davon erfahren“.

In dem mehrerwähnten „Gutachten“ heißt es später, da die Geheimen Räte von den Kommissaren hierüber noch erfahren hätten, daß Pfingsten nunmehr mit dem von ihnen vollzogenen Traktat zum Könige ginge, um ausführlichen Bericht zu erstatten und anfragen wolle, wie weit dieser den Traktat zu ratifiziren gedächte, so hätten sie in der Angelegenheit nichts weiter thun können.

Am 15. Oktober traf Pfingsten in Petrikow beim König ein, der bis dahin vollständig in Unkenntnis darüber war, was unterdessen im Lande sich ereignet hatte. Er hatte zwar den oben schon erwähnten Bericht der Geheimen Räte vom 7. September erhalten, welcher ihm meldete, daß Imhoff und Pfingsten als Kommissare mit Vollmacht zu Friedensverhandlungen betraut seien, auch den Bericht Schulenburgs vom 11. September, in welchem dieser seinen bereits bis hinter die Mulde erfolgten Rückzug meldete, und endlich in den ersten Tagen des Oktober den ferneren Bericht der Geheimen Räte vom 21. September, der ebenfalls bereits mitgeteilt worden ist. Was aber nach dem 21. September geschehen war, davon hatte er


  1. Ebenda. Beide Briefe in den „Privatakten“.
  2. Ebenda.