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Garnison von Leipzig bildeten, an sich heranzuziehen. Dann aber fährt er fort: „Nun war man des Vorhabens um die Truppen, zu welchen die Rekruten erst abgegeben und welche noch nicht imstande waren, ihr Gewehr im geringsten zu gebrauchen, nicht übern Haufen werfen zu lassen, mit denselben den Marsch weiter zurück zu nehmen. Den 17. September aber wurde die Arrieregarde vom Feinde angegriffen und stießen auch einige Eskadrons auf diejenige Mannschaft, so von dem Jordan’schen Regiment sich noch bei den Truppen befunden. Die Truppen wurden darauf genötigt, sich noch weiter zurück zu ziehen und indes durch das stetige Marschiren sehr fatiguirt. Über dem aber wurde denselben, wohin sie auch vorausschickten, die Subsistenz, wo nicht gänzlich versagt, dennoch allenthalben sehr diffikultirt, worüber bei den schweren Fatiguen die Leute sehr schwierig und aufstützig wurden, daß auch viele von der Kavallerie anfingen, sich abzuschleichen und davon zu reiten. Unterschiedene von der Infanterie, so nicht folgen konnten, suchten auch ihre Abwege und blieben zurück. Die Bagage aber, so man vorausgeschickt, weil ihr fast überall die Subsistenz versagt wurde, suchte zum Teil solche im Erfurt’schen, teils im Gothaischen und Eisenach’schen zu haben, bis man solche nach Ilmenau, allwo der Marsch der Truppen hingerichtet war, wieder zusammen gezogen hat, doch weil sie Tag und Nacht marschiren müssen und sonst niemals ihre Subsistenz haben konnte, sehr ermüdet alldort angekommen. Es setzte aber der Feind mit seiner Kavallerie den Truppen beständig nach und setzte auch den 22. gegen Ilmenau mit dem Tage an, und da die sächsischen Truppen Tags zuvor in den Thüringer Wald gerückt und sich bei Frauwalde postirt, wurden von dort alsbald 5 bis 6 Passagen besetzt und eingenommen, die Kavallerie aber passirte den Wald und setzte sich allda in die nächstgelegenen Örter, damit die Infanterie durch selbe sekundirt würde, auch wenn ein und anderer Posten sollte forcirt werden, sich auf solche retiriren könnte. Der Feind aber poussirte die ausgeschickten Parteien und Vorwachen dergestalt, daß er mit denselben zugleich bei Ilmenau ankam, wodurch er Gelegenheit fand, wenige von der in der Stadt Ilmenau zu Besetzung derer Passagen befindlichen Infanterie beizukommen und einige davon gefangen zu nehmen“. Noch schlimmer schildert er dann die Zustände auf dem Marsch über Hildburghausen nach Fulda, dort sei ihnen die Subsistenz gänzlich