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Nun ist die Tatsache der weitverbreiteten übertriebenen und falschen Vorstellungen von dem unsäglichen Jammer des langen Krieges schon allzu oft ausgesprochen worden, als daß es nötig wäre, ihrer hier wiederum ausführlich und nachdrücklich Erwähnung zu tun. Ebenso oft ist auch erkannt worden, daß der Grund zu solchem verkehrten Urteilen meist in der zu wenig gründlichen Kenntnis des Tatsächlichen zu suchen ist. Also muß auch in den hier vorliegenden Untersuchungen die vornehmste Aufgabe darin bestehen, lediglich einwandfreiem Tatsachenmaterial folgend, für Dresden die Verhältnisse zu ermitteln und zur Darstellung zu bringen, welche dem geschichtlich Geschehenen in Wahrheit entsprechen.

Die Ausführungen sind beschränkt auf das Stadtgebiet und auf die Zeit von 1618 bis mit 1648. Die örtliche Beschränkung war deshalb notwendig, weil durch Hereinbeziehen auch nur der Ratsdörfer und gar erst der nächsten Umgebung das Bild an Einheitlichkeit verloren hätte. Die zeitliche Beschränkung wäre sicher dann ein schwerer Fehler, wenn beabsichtigt war, rein die Folgen des 30jährigen Krieges zur Darstellung zu bringen. Hier handelt es sich aber lediglich um ein Herausarbeiten der Zustände im allgemeinen, der wirtschaftlichen Verhältnisse im besonderen und der Folgen des Krieges für die Stadt nur insoweit, als sie eben während der angegebenen Zeit fühlbar und sichtbar wurden.

Obwohl viele Einzelheiten haben beiseite gelegt werden müssen, um die Darstellung nicht unnötig damit zu beschweren, finden sich vielleicht noch genug Angaben, die für das Ganze überflüssig zu sein scheinen. Mag es immerhin sein! Möglich, daß sie irgend jemandem von Nutzen sind, daß er sich freut, eine Nachricht oder eine Zahl zu entdecken, an der ihm just liegt und die ihm mühseliges Aktendurchstöbern erspart.