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1500 fl der Schlosser Hans Hegemeister, 1200 fl der Musikant Philipp Nosser und 1150 fl der Hofmaler Kilianus Fabricius.

Verschiedentlich hatte der Rat versucht, dem Kurfürsten bei Kontributionszahlungen an Stelle von Münze solche Zettel einzureichen, doch stets hatte dieser geärgert zurückgeschrieben, daß dies durchaus nicht dem Sinne und Zwecke der Anlage entspräche und daß man nur Bargeld abzuliefern hätte. Trotzdem erleichterte der Landesherr dem Rate diese Aufgabe nicht. Er erteilte seinen Offizieren eine Assignation nach der andern und mit diesen kam man den städtischen Einnahmen auf den Hals und forderte ungestüm Geld. Für 1200 tlr solcher Assignationen waren bis zum 24. November 1647 bereits eingegeben worden und noch wurden solche aufs neue präsentiert, sodaß endlich der Kurfürst energisch gebeten wurde, den Rat mit solchen Anweisungen ferner zu verschonen[1].

Die Zinszahlungen aus der kurfürstlichen Rentkammer (St I, 5) und die Ablieferung der Salzrekompens (St I, 6) erfolgten auch höchst unregelmäßig. Zu alledem kam noch eine Reihe „vielfältiger Kriegsspesen“, die der Kurfürst auf den Stadtsäckel abschob: Verpflegung und Besoldung von Offizieren[2], Beförderung der „Curier- und Aventurierer“, Stellen von Postkleppern und Ausführen von Fuhren aller Art überallhin. Das alles verursachte nicht geringe Kosten, ohne des Materials zu gedenken, das verdorben, der Pferde, die entritten wurden.

Daß die Kosten für den Schanzenbau des Jahres 1632 der Stadt auch zufielen, war dem Landesherrn selbstverständlich, obschon dieses Werk dem Schutze und der Sicherheit seiner Residenz diente.

Bei dem mäßigen Umfange des städtischen Haushaltes konnte der Rat solche Summen neben den laufenden Ausgaben (St II) unmöglich aus eignen Mitteln, aus den baren Kassenbeständen und den regelmäßigen Einkünften bestreiten. Es war notwendig, daß fortwährend Kapitalien (Hauptstämme, Hauptsummen) bei Dresdner und auswärtigen Bürgern, bei Kirchen und Wohltätigkeitsanstalten hier und anderorts aufgenommen wurden. Es fanden sich auch Gläubiger genug, die einige hundert Gulden oder Speziestaler, auch tausend und mehr darliehen. Schließlich war ja Barvermögen,


  1. G XIX 50p.
  2. Loc. 9253.