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Reick, Gruna, Seidnitz, Loschwitz und anderen in der Nähe liegenden Ortschaften, und am 25. Juli lieferten sie auf dem Sand vor Altendresden ein Treffen. Im August darauf brannten sie Langebrück und Hermsdorf nieder, und so ging das Jahr unter fortwährender Unruhe zu Ende. 1640 war noch keine Ruhe; Nöthnitz, Rippien und Rosentitz wurden arg heimgesucht.

Es war natürlich, daß Dresden unter den anhaltenden Durchmärschen und Einquartierungen nicht wenig litt. Obendrein drückte die stete Furcht vor einem Generalangriff der Schweden auf die Festung. Diese Besorgnis erreichte ihren höchsten Grad, als Joachim v. Schleinitz am 26. November 1642 Leipzig übergeben hatte. Da richteten die Geheimen Räte im Dezember ein „getreues Votum“[1] an den Kurfürsten, worin sie der bangen Vermutung Ausdruck gaben, daß der Feind „noch weiter progress und enterprise vor die Hand nehmen werde, auch der Kurfürstl. Herrschaft alle Intraden, Lebensmittel und Zugänge abschneiden, Sie in Dero Residenz auf beiden Seiten der Elbe so enge gesperret inne halten und bloquiren, wo nicht härter angreifen werden, daß man nicht weit vor die Tore sich trauen und wagen wird dürfen“, Befürchtungen, mit denen sie glücklicherweise nicht recht hatten. Im Januar 1643 war man nochmals gezwungen, sich gegen kleinere schwedische Truppenteile zu verteidigen. Aus Geschützen schoß man vom Kreuzturm auf sie und trieb sie leicht zurück. Schließlich brachte der Waffenstillstand von Kötzschenbroda am 27. August 1645 die günstige Bestimmung, daß die Schweden ein Gebiet von drei Meilen im Halbmesser um die Festung herum auf ihren Durchzügen nicht berühren dürften. Von diesem Zeitpunkt an wurde die Ruhe Dresdens bis zum Ende des Krieges nicht mehr gestört.

Dies die wenigen äußeren Ereignisse! Es bleibt nun als Hauptaufgabe, die bereits in der Einleitung angedeuteten Fragen nach den Wandlungen im Zustande der Bewohnerschaft und der Stadtverwaltung, des Rates von Dresden, zu beantworten.



  1. Loc. 9257.