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gezahlt wurde, die man für Gebäude in der Festung erlegen mußte. Rudolf v. Bünau kaufte 1626 am Markt ein Haus für 6400 fl, Georg v. Ende 1635 auf der Breitengasse für 2200 fl; ein anderes Grundstück auf der Schloßgasse wurde für 2400 fl, eins beim Salzhaus für 1100 fl verkauft. 60, 90, 100, 150, auch 200 fl sind gemeinhin die Kaufsummen, die bei Grundstücksverkäufen vorm Pirnischen und Wilsdorfer Tor begegnen. Nur wenig Grundstücke waren vor den Mauern anzutreffen, die einen Wert von 1000 fl überschritten, und wenn der Freiherr Hans Herbert v. Wezessowetz 1632 auf der Pirnischen Gasse ein Haus für 7200 fl erkaufte, so war das eine Seltenheit.

Den Stand und die Bewegung des Vermögens der Dresdener Einwohner während des Krieges zahlenmäßig festzustellen, fehlt es an jeglichen Aufzeichnungen. Auch die Feststellungen von 1638 versagen in diesem Punkte. Die Antworten auf die Frage nach dem Vermögen lauteten für die Festung entweder „ist den Viertelsmeistern unmöglich zu wissen, daher kann hiervon kein Bericht geschehen“ oder „haben der mehrere Teil kaum soviel, daß sie sich erhalten und behelfen können“, für die Vorstädte „es sind mehrerteils fast alles arme Leute, Tagelöhner und Witweiber, die in währender Einquartierung um all das Ihre kommen sind, die sich mit Angst und Not erhalten müssen.“