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Der Vater stand im Rufe eines Mannes von hoher Bildung und eines besonders begabten Offiziers[1]. Er ließ dem ältesten Sohne Edmund in der königlich-sächsischen Ritterakademie die Vorbereitung für das Studium zuteil werden. Nach der Revision von 1811 wurden in dieser Anstalt nicht nur die künftigen Offiziere, sondern auch junge Leute für die akademische Laufbahn herangebildet, und seit ihrer Vereinigung mit der in der „Militärakademie“ zusammengefaßten und auch von Bürgerlichen besuchten Ingenieur- und Artillerieakademie im Jahre 1831 war sie auch dem Bürgerstande offen[2]. 1832 finden wir Edmund Peschel als Extraner der ersten Division (Divisionen hießen die einzelnen Jahrgänge; damals fünf). Er erhielt in diesem Jahre ein mathematisches Buch als Prämie für gute Leistungen in der Mathematik. Nach seinem Abgange von der Ritterakademie studierte Edmund Peschel Rechtswissenschaft (wahrscheinlich in Leipzig); vom 1. Juli 1839 bis 30. März 1840 arbeitete er als Akzessist bei der 3. Abteilung des Dresdner Stadtgerichts[3]. Wie aus seinen früheren Aufzeichnungen von 1841 bis 1847 hervorgeht, war er dann in den Gerichtshaltereien des Finanzprokurators und Gerichtsdirektors Moritz Zenker tätig (v. Carlowitzsche und v. Lüttichausche Gerichte). Er bemühte sich in dieser Zeit wiederholt, eine selbständige Stellung zu erlangen, gab 1842 eine Schrift über den Entwurf des neuen Kriminalprozeßverfahrens für das Königreich Sachsen heraus (wahrscheinlich die bei C. L. Fritzsche in Leipzig im September erschienene und von den Dresdner Buchhandlungen Arnold, Winkler und Kori angezeigte Abhandlung ohne Verfassernamen: „Der Entwurf eines Strafprozeßgesetzes für Sachsen, nach den Forderungen der Wissenschaft und des Vaterlandes betrachtet von einem praktischen Juristen“), betätigte sich auch in der schönen Literatur und wurde Advokat. In dem Buche „Dresden


  1. Allgemeine Deutsche Biographie, Friedrich v. Hellwald, „Oskar Peschel, sein Leben und Schaffen“". 1876.
  2. Vgl. Franz Eduard Gehe, Die Unterrichts- und Erziehungsanstalten in Dresden. 1845.
  3. Mitteilung des Ratsarchivs.
Empfohlene Zitierweise:
Erwin Heyne (Hrsg.): Kriegstage in Dresden 1866 und 1870. i. A. des Verein für Geschichte Dresdens, Dresden 1933, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft31VereinGeschichteDresden1933.pdf/14&oldid=- (Version vom 23.4.2024)