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soll. Echt sächsisch! Aber wie nun? Nicht die Reichsverfassung und das Reichswahlgesetz, sondern nur die Emendation derselben durch das Dreikönigsbündnis[1] kennt den Ausschluß Österreichs.


Mittwoch, 25. Juli.

Dr. Stübel jun. ist zum Stadtrate gewählt[2]; neue Pfotenhauersche Intrigen wegen der Geschäftsverteilung.

Die Nachricht über den 5tägigen Waffenstillstand bestätigt sich. Die Friedenspräliminarien gedenken Sachsens gar nicht besonders. Nach dem Scheitern der Pariser Mission ist der Stern Beusts entschieden und wohl unwiederbringlich im Sinken. Sonst an diesem Tage nichts Erhebliches oder Neues.


  1. Dreikönigsbündnis vom 26. Mai 1849 zwischen Preußen, Hannover und Sachsen: kleindeutscher Verfassungsentwurf auf Grund des zugunsten der konservativen Richtung abgeänderten Frankfurter Verfassungswerkes und Wahlgesetzes. Am 28. Juli meldete das Journal, daß die preußische Regierung bereits Vorbereitungen zur Ausschreibung der Wahlen für ein deutsches Parlament treffe auf Grund des Wahlgesetzes vom 12. April 1849. Auch in Sachsen werde die Wahl ausgeschrieben werden.
  2. Paul Alfred Stübel wurde Leiter des Stadtbauamtes und der Wasserleitungsanstalt. Er war geboren 1827 in Dresden. 1853 Advokat. 1856 bis 1866 Dresdner Stadtverordneter. Am 26. Juli 1866 wurde er mit 34 Stimmen zum besoldeten Stadtrat gewählt. Stadtverordneter Gruner hatte 12, Stadtschreiber Westen 9 und Ratsaktuar Dr. Hoffmann 4 Stimmen erhalten (Sitzungsberichte der Stadtverordneten). 1875 wurde Stübel 2. Bürgermeister, 1877 Oberbürgermeister. Gestorben 1895. (Vgl. Dresdner Anzeiger, Wissenschaftliche Beilage, 7. Jahrg. Nr. 18.)
Empfohlene Zitierweise:
Erwin Heyne (Hrsg.): Kriegstage in Dresden 1866 und 1870. i. A. des Verein für Geschichte Dresdens, Dresden 1933, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft31VereinGeschichteDresden1933.pdf/41&oldid=- (Version vom 2.5.2024)