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Johannis, Epistel an die Hebräer, Epistel Jacobi, Judä und Offenbarung Johannis hat man zuweilen, jedoch ohne allen Grund, gezweifelt, ob sie eigentlich von Aposteln herrühren, wie wohl sie zum Theil wegen Erfüllung der darin enthaltenen Weissagungen, zum Theil, weil der h. Geist durch innerliche Kennzeichen sie, als von ihm herrührend, bezeichnet hat, für apostolisch und vom h. Geist eingegeben, zu halten sind.

 9. Die Wahrheit der andern Frage: Ob die recht biblischen Bücher gewißlich das eigentliche Wort Gottes in sich begreifen? wird daraus offenbar, a) weil außer den biblischen Büchern nichts für Gottes Wort erkannt werden kann. Nachdem Gott den Menschen also geschaffen, daß er von Natur genöthigt wird, einen Gott zu suchen, denselben zu erkennen, und ihm göttliche Ehre zu beweisen, und an allen Völkern zu sehen ist, wie keines sei, noch jemals gewesen, das nicht einen Gott haben und ehren sollte, die Geschichte aber lehrt, daß alle Völker, weil ihnen die wahre Gottes-Offenbarung gemangelt hat, lieber einem unbekannten (Ap. Geschichte 17, 23.), als keinem Gott dienen wollen; ja daß sie, um nicht ohne allen Gott zu sein, unvernünftige Thiere, Ochsen, Böcke, auch Sonne, Mond, die Sterne, das Feuer, die Kräuter und Garten-Gewächse, Holz und Steine als Götter verehrt haben: so wird ja hieraus kund, Gott habe den Menschen zu dem Ende gemacht, daß er ihn erkenne und ihm diene.

 10. Soll aber der Mensch Gott kennen und ihm dienen, so muß sich Gott selbst ihm offenbaren, zu erkennen