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 14. Es bleibt demnach dabei: Das Wort Gottes, darinnen er sich vor Zeiten geoffenbaret hat, sei dasjenige, welches er zu den ersten Vätern, zu dem israelitischen Volke, zu den Propheten, durch Christum und seine Apostel geredet, sich damit geoffenbaret und es in gewisse (biblische) Bücher hat fassen und verzeichnen lassen.

 15. Sehen wir das Neue an, und was zu diesen letzten Zeiten für Gottes Wort ausgegeben worden ist, so ist dasselbe fünferlei: 1. Der jüdische Talmud 2. der türkische Koran, 3. die traditiones oder das unbeschriebene Wort, das die Papisten vergeben, sammt dem geistlichen Recht, 4. die Offenbarungen, welche heutiges Tages Etliche vorgeben, und dann 5. die prophetischen und apostolischen Schriften, welche wir die Bibel nennen.

 16. a. Der jüdische Talmud erkennet, daß die prophetischen Schriften, die wir das alte Testament heißen, das rechte und wahre Wort Gottes seien, auch begreift derselbe nichts andres in sich, als mancherlei Auslegungen der prophetischen Schriften, darneben aber allerlei Fabeln, die von alten Juden erdichtet worden sind, damit, nach der Juden eigenem Bekenntnisse, die prophetischen Schriften dem Talmud vorgehen, und dieses talmudische Werk nach denselben gerichtet und geurtheilt werden muß.

 17. b. Der Coran ist aus der h. Bibel, aus jüdischem Aberglauben und Gebräuchen, dann aus der arianischen Ketzerei zusammen geschmiedet. Er erkennet Mosis und der Propheten Schriften für Gottes Wort, hält Christum für einen großen Propheten und Gottes Sohn, und weil er mit solchem Bekenntnisse der Propheten