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der Wille, das jemand von diesen Kleinen verloren werde.“ 1 Timoth. 2, 4. „Gott will, daß allen Menschen geholfen werde, und sie zur Erkenntniß der Wahrheit kommen.“ 2 Petr. 3, 9. „Gott will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß sich jedermann zur Buße kehre;“

 286. b. weil Gott sich Aller, die gesündiget haben, erbarmen will. Röm. 11, 32. „Gott hat’s beschlossen unter den Unglauben, auf daß er sich aller erbarme.“ Gal. 3, 22. „Die Schrift hat es alles beschlossen unter die Sünde, auf daß die Verheißung käme durch den Glauben an Jesum Christum, gegeben denen, die da gläuben.“ Daß aber alle Menschen gesündiget haben, ist aus dem angeführten und andern Stellen der Schrift (Sprüchw. 20, 9. Predig. 7, 21. Röm. 3, 22.) zu entnehmen. Daraus folgt, daß sich Gott aller Menschen erbarmen wolle;

 287. c. weil Gott auch die Wohlfahrt derer haben will, die noch nicht bekehrt werden. Daß Gott die zur Seligkeit bringen wolle, die selig werden, ist kein Zweifel. Wenn nun aber bewiesen wird, daß er auch die selig haben wolle, welche doch nicht selig werden, so ist es gewiß, daß er alle Menschen selig haben wolle. Nun bezeugt aber Gott seinen gnädigen Willen vor denen, welche nicht bekehrt noch selig werden, Jes. 65, 2. „Ich recke meine Hände aus den ganzen Tag zu einem ungehorsamen Volk, das seinen Gedanken nachwandelt auf einem Wege, der nicht gut ist.“ Sprüchw. 1, 24. ff. „Weil ich denn rufe und ihr weigert euch, ich recke meine Hand aus, und Niemand achtet darauf, und laßt fahren allen meinen Rath, und wollet meiner Strafe nicht,