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 290. Der andere Punkt ist dieser: daß Gott seinen Willen von aller Menschen Wohlfahrt in gewisse Ordnung und Mittel setze. Wie Gott will, daß alle Menschen selig werden, so will er doch nicht, daß sie ohne Mittel und gewisse Ordnung zur Seligkeit kommen und ihnen frei stehen sollte, zu thun und zu lassen, was ihnen gelüstet; sondern er giebt gewisses Maaß, Ordnung und Mittel, und will, daß alle Menschen diese annehmen, und dadurch zur ewigen Seligkeit gelangen.

 291. Vor allen sendet er seinen Sohn, der menschliche Natur an sich genommen, in derselben die Sünden der Menschen gebüßt und sie mit seinem himmlischen Vater versöhnt hat. Davon läßt er dann den Menschen predigen, daß sie ernste Buße thun, diese Erlösung annehmen, sie nicht von sich stoßen, auf Christum Jesum, ihren Heiland, sich verlassen, und nicht zweifeln, daß sie also bei Gott in Gnaden seien. Er macht sie durch solchen Glauben gerecht, er gebieret sie von Neuem durch sein Wort und die h. Taufe, er stärket ihren Glauben durchs Wort und heiliges Abendmahl u. s. w., welches die Mittel sind, durch welche Gott die Menschen selig machen will.

 292. Daß Gott so seinen Willen auf den Gebrauch der Mittel gesetzt habe, wird daher bewiesen, daß Gott seinen Willen also geoffenbart hat. Hesek. 18, 21. „Wo sich der Gottlose bekehret von allen seinen Sünden, so soll er leben.“ V. 24. „Wo sich der Gerechte kehret von seiner Gerechtigkeit, soll er in seiner Uebertretung und Sünde, die er gethan hat, sterben.“ Marc. 16, 16. „Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden, wer