Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/153

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die verlorne Gerechtigkeit wieder gebracht werden sollte. Daniel 9, 24. Es wird genannt Immanuel, Gott mit uns, Jes. 8, 10., weil er als ein Mittler Gott und die Menschen miteinander vereinigt und zusammengebracht hat.

 342. c) Die Person des Sohnes Gottes. Er ist die andere Person der h. Dreieinigkeit, vom Vater in Ewigkeit geboren und demnach der wahrhaftige, wesentliche und ewige Gott, eines Wesens mit dem Vater und h. Geist, wie oben erwiesen worden ist.

 343. d) Die Naturen in Christo. Es sind zwei Naturen in dieser einigen Person, die göttliche und die menschliche. Die göttliche ist in dem fünften Kapitel zur Genüge erwiesen.

 Von der menschlichen Natur ist zu merken, daß der Herr Jesus andern Menschen zum Theil gleich, zum Theil ungleich geworden ist.

 344. Die Gleichheit besteht in dem Wesen und in den Zufällen. Das Wesen einer menschlichen Natur aber besteht in zwei wesentlichen Stücken, Seele und Leib. Daß nun der Herr Jesus einen rechten menschlichen natürlichen Leib, gleichwie andere Menschen, gehabt hat, wird daraus offenbar:

 α. weil er ist des Weibes Samen, 1 Mos. 3, 15. Abraham’s Samen, 1 Mos. 12, 3. Des Menschen Sohn, Matth. 26, 24., was nicht Statt haben könnte, wenn er nicht einen rechten natürlichen menschlichen Leib gehabt hätte;

 345. β. weil ausdrücklich von ihm gesagt wird, daß er gleich also Fleisch und Blut an sich genommen habe, wie andere Menschen, Hebr. 2, 14. „Nachdem die Kinder Fleisch und Blut