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aber die besondern, welche etwa der einen oder andern Person zufallen. So lies’t man nicht, daß er jemals krank gelegen, noch andere Schaden oder Mangel der Gliedmaßen gehabt habe.

 349. Die Ungleichheit der menschlichen Natur Christi und unserer Natur besteht in 2 Stücken: a) in der sonderen Empfängniß und Geburt, daß er nicht vom Zuthun eines Mannes und Weibes, noch dem gemeinen Lauf der Natur, und also nicht durch bloße Wirkung Gottes, wie dieser der Menschen Fortpflanzung auf die ordentlichen natürlichen Mittel zu fördern pflegt, sondern von einer Jungfrau, durch sonderbare und ohne Mittel geschehene Ueberschaffung und Wirkung des h. Geistes empfangen worden ist, laut der Weissagung Jes. 7, 14. „Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie heißen Immanuel,“ und nach der Verkündigung des Engels Gabriel Luc. 1, 31. „Siehe, du wirst schwanger werden in deinem Leibe, und einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen.“ Und als Maria darauf fragte: „Wie soll das zugehen, sintemal ich von keinem Manne weiß?“ antwortet der Engel: „Der h. Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten;“ V. 34. 35.

 350. b. in der Reinigkeit seiner Natur, daß die zu allen Menschen hindurch gedrungene Sünde ihn doch nicht betroffen hat, und er unter allen Adams-Kindern rein von Sünden ist, Hebr. 7, 26. „Einen solchen Hohenpriester sollten wir haben, der da wäre heilig, unschuldig, von den Sündern abgesondert;“ Jes. 53, 9. „Er hat Niemanden