Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/18

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zum Ueberfluß auch die Wunder nicht zu vergessen, welche eigentlich zu dem Ende geschehen sind, damit kund würde, daß die h. Schrift ein göttliches Wort sey; als

 33. a. Daß sie eine einfältige und vor der Welt verachtete Art zu reden gebraucht, da sie solche Dinge lehrt, die aller Vernunft eine Feindschaft und Thorheit sind, gleichwohl in aller Welt und von so unzählig vielen Völkern angenommen und vertheidigt worden sind, daß dieselben den allerschmählichsten Tod gern und willig darüber gelitten haben, als daß sie sich von solchem Wort abbringen lassen wollten, was nicht einer Creatur, sondern allein Gottes Werk ist.

 34. b. Daß dieß Wort unter so vielfältigen Verfolgungen derer, bei welchen es gewesen, erhalten worden ist, als bei den Israeliten, als sie unter den Philistern, Moabitern und andern Völkern dienstbar gewesen (B. der Richter 2, 14. 3, 8. 11.); vornämlich, als Israel nach Assyrien, und Juda nach Babylon geführt worden, als nachmals der Juden Regiment zu der Maccabäer Zeit und unter den Römern zerrüttet, sie verjagt und auf’s Aeußerste verfolgt wurden, daß ihnen all’ ihre Habe und Gut genommen und sie unter andere Völker als Knechte verkauft worden sind; ferner als die Christen unter den römischen Kaisern in zehen Generalverfolgungen heftig gedrückt und sehr gedämpft worden sind, und keinem Dinge heftiger nachgestellt worden ist, als allein der h. Schrift, die Gott gleichwohl wider alle menschliche Gewalt erhalten hat, – dieß Alles ist ein augenscheinliches Wunderwerk der göttlichen Fürsorge.