Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/19

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 35. c. Daß die h. Bibel die Seele allein aufrichtet und erquickt. Denn wenn schon alle heidnischen oder aller Weltweisen Schriften durchgelesen werden, so können doch alle zusammen einem betrübten, angefochtenen Gewissen keinen beständigen Trost geben, während die eine heilige Schrift so voll Trostes ist, daß Niemanden etwas betrüben kann, wogegen ihm nicht aus h. Schrift kräftiger und herzlicher Trost gezeigt werden möchte; weswegen denn dieses Wort von dem herrühret, welcher alles Anliegen und jegliche Noth der Menschen verstehet, auch wohl weiß, womit ihnen geholfen werden könne, was abermals weder Menschen noch Engeln, sondern allein Gotte zustehet.

 36. d. Daß Diejenigen, welche sich diesem Worte widersetzet und es gelästert haben, mit augenscheinlicher Strafe von Gott belegt worden sind, wie zu sehen an Antiochus (2 Macc. 9, 5.), Herodes (Apost. Gesch. 12, 23.), den römischen Kaisern Nero, Maxentius, Diocletianus, Julianus und andern, mit denen Gott, der allein die Menschen stürzen kann, erwiesen hat, daß er die h. Schrift, als sein Wort, wider aller Menschen Vornehmen, gewaltiglich schützen will.

 37. e. So ist auch ein solches Wort den Menschen vonnöthen, daraus sie alles das schöpfen können, was ihnen zu ihrer ewigen Seligkeit, zu Widerlegung aller Ketzerei, welche auch entstehen mag, zu einem ehrbaren und gottseligen Leben, zu dem rechten Gottesdienst, zu allem Trost in Krankheit, Verfolgung, Absterben der Ihrigen, in