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Stricken und unter ewiger Verdammniß. Also bringt die Unbußfertigkeit Gottes Zorn über den Menschen. Röm. 2, 5. „Du mit deinem unbußfertigen Herzen häufest dir selbst den Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes.“ Sie wendet ab Gottes Gnadenwerke, Offenb. 2, 5., bringet mit sich feindliche Verfolgung des göttlichen Gerichts, V. 16. und große Trübsal, V. 21. 22.

 460. Ueberdieß ist die Buße nöthig,

 α) daß man die evangelische Predigt annehme; denn es hatten der Täufer Johannes und der Herr Jesus ihre Predigt also angefangen: „Thut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Matth. 3, 2. 4, 17. Es hängt also das Himmelreich, welches durch das Evangelium verheißen wird, und die Buße zusammen, daß, wo nicht Buße ist, weder das Reich Gottes noch seine Verheißung Statt haben kann;

 β) daß man Gott liebe. Niemand kann zweien Herren dienen, er muß einen hassen und den andern lieben, Matth. 6, 24. Wer demnach die Sünde nicht hasset, sondern liebt, der ist der Sünde Knecht, Joh. 8, 34. Demnach will und kann er Gott nicht dienen, noch ihn lieben, sondern muß ihn hassen, und thut dasjenige, was er weiß, das Gott heftig zuwider ist; hingegen, wer zu Gott kommen will, der muß ihn lieben; wer ihn liebet, der muß die Sünde hassen; darum, wer zu Gott kommen will, der muß die Sünde hassen;

 γ) daß man von Sünden ablasse. Wer in Sünden beharret, dessen Gottesdienst ist nicht