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angenehm. Jes. 1, 15. „Ob ihr schon viel betet, höre ich euch doch nicht, denn eure Hände sind voll Bluts.“ Ps. 109, 7. Des Gottlosen Gebet müsse Sünde sein. Es ist ihm das Reich Gottes verschlossen, und der Pfuhl bereitet, der vom Schwefel und Pech brennet. Gal. 5, 21.: „Die solches (des Fleisches Werke) thun, werden das Reich Gottes nicht erben.“ 1 Cor. 6, 9. 10.: „Die Ungerechten werden das Reich Gottes nicht erben.“ Offenb. 21, 8.: „Der Ungläubigen u. s. w. Theil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennet.“ Von Sünden ablassen, ist eine Frucht der Buße, denn wer der Sünden Last nicht fühlt, der wird auch von der Sünde, die ihm von Natur anmuthig ist, nicht ablassen.

 461. c) In welchen Stücken die Buße besteht? Sie besteht in zwei Stücken, deren eines die Bereuung der Sünden, das andere der Glaube ist.

 Die Bereuung ist 1) eine Erkenntniß, daß man gesündigt habe, 2) eine Erkenntniß, daß Gott über die Sünde heftig eifere und sie mit höllischem Feuer in Ewigkeit strafen werde, 3) eine Erkenntniß, daß der Mensch sich nicht selbst aus dieser Noth helfen könne, auch von keiner Creatur Hilfe zu gewarten habe; 4) eine herzliche Reue und Schmerzen, damit sich ein Sünder kränkt, daß er in Sünde gerathen, und 5) ein herzlicher Wunsch, daß man doch nicht gesündiget hätte, sammt einem heftigen Haß wider die Sünde.

 462. Solche Bereuung ist zu sehen am König David, welcher nach Anhörung des göttlichen Gerichtes aus betrübtem Herzen sprach: „Ich habe gesündiget wider den Herrn,“ 2 Samuel 12, 13.; an Petrus,