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hatten, wieder durch Buße zur Gnade gekommen sind, so mögen heutiges Tages auch die, welche gleicherweise in Sünden gerathen, zur Buße und Gnade Gottes gelangen.

 476. f) Was der Buße Frucht und Wirkung sei? Diese ist zweierlei, Gottes Gnade und Barmherzigkeit, die Er den Menschen wieder zugewendet, den er zuvor gehasset hatte. Also spricht David, Ps. 51, 19, „Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst du Gott nicht verachten.“ Ps. 34, 19. „Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die zerschlagenes Gemüth haben.“ Jes. 57, 15. spricht Gott selbst: „Ich wohne in der Höhe und im Heiligthum, und bei denen, so zerschlagenen und demüthigen Geistes sind.“ Cap. 66, 2. „Ich sehe an den Elenden und der zerbrochenen Geistes ist und der sich fürchtet vor meinem Wort.“ Dieß erscheint an den oben angeführten Exempeln Petri, des Zöllners, der Sünderin, welchen der Herr Christus freundlich und sanftmüthig zugesprochen und zu Gnaden angenommen hat. Diese sind die Demüthigen, denen Gott Gnade gibt; es sind die geistlich Armen, die das Himmelreich besitzen sollen, Matth. 5, 3.

 477. ein neuer Gehorsam und Besserung des Lebens. Wo sich Beides nicht findet, da wird mit dem Menschen das Letzte ärger, denn das Erste war, und widerfährt ihm das Sprichwort: „Der Hund frißt wieder, was er gespeiet hatte, und die Sau wälzet sich nach der Schwemme wieder im Koth,“ 2 Petr. 2, 20. 22. Wer aber heilsame Buße thut, der läßt ab vom Bösen und thut Gutes, wozu Gott