Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/276

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die er den Menschen erweise; auf der Menschen Seiten aber allein auf den Glauben, daß sie ihm zutrauen, daß er ihr Bestes suche und ihnen ewige Gnade und Barmherzigkeit erzeigen wolle. Dieses Alles verursacht eine geistliche Verbindung, keineswegs aber eine leibliche Vereinigung.




Das vierundzwanzigste Kapitel.
Dieses große Werk verrichtet Gott in den Menschen nicht ohne Mittel, sondern durch sein Wort und die h. Sacramente; daß aber dieselben den Menschen vorgetragen und gereicht werden, gebraucht er dazu das Predigtamt. Das Wort, dadurch uns Gott lehrt, ist die h. Schrift, die von Propheten und Aposteln aufgezeichnet und in Schriften uns hinterlassen worden ist.

 598. Bisher ist davon gehandelt worden, durch welche Handlung und Wirkung Gott den in Sünden gefallenen Menschen wieder aufrichte. Jetzt ist noch übrig, zu sehen, ob Gott solches verrichte ohne Mittel oder durch Mittel, damit nicht Jemand die von Gott verordneten und ihm gewöhnliche Mittel ausschlage, und ohne Mittel auf Gottes Wirkung warte, oder zu andern Mitteln sich wende, durch welche Gott nicht wirkt, da er denn auf beiden Theilen der göttlichen Wirkung sich verlustig machen würde.

 599. Um in einer Summa von dieser Sache zu reden, sagen wir: Gott thut zwei Dinge, nämlich er wirket den Glauben und bekräftiget denselben.