Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/28

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zwar viele andere in der Schrift angezogen werden, diese zehn aber, als die vornehmsten, genug sind.

 54. a. Daß Gott ein geistiges Wesen sei, heißt, er hat nichts leibliches an sich; ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, Luc. 24, 39. Nun ist Gott ein Geist, wie der Herr Christus Joh. 4, 29. lehret; darum wird durch dieses Wort „ein geistig Wesen“ so viel gesagt: wir sollen uns nichts Leibliches von Gott einbilden, sondern dasselbe gänzlich durch die Gedanken von ihm ausschließen, und, gleichwie die Engel, auch der Menschen Seelen, Geister sind, von allem Leiblichen abgesondert, so ist Gott auch ein Geist, wie wohl viel reiner und vollkommener, als Engel und menschliche Seelen sind.

 55. b. Gott ist ewig. Diese Eigenschaft wird Gott zugeschrieben 1 Mos. 21, 33. Abraham predigt von dem Namen des ewigen Gottes. Römer 1, 20. wird Gottes Wesen die ewige Gottheit genannt; Röm. 16, 16. 1 Timoth. 1, 17. Das Wort ewig sagt von Gott dreierlei:

 α) daß er keinen Anfang habe, Psalm 90, 3. Ehe denn die Berge worden, und die Erde, und die Welt geschaffen worden, bist du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit; daher nennt er sich den Ersten und den Letzten, vor dem nichts gewesen ist. Jes. 41, 4. 43, 10. 44, 6. 48, 12.

 β) daß er kein Ende habe. Er wohnet ewiglich, Jes. 57, 15., er hat allein Unsterblichkeit, 1 Timoth. 6, 16. Er ist ein ewiger König, Jerem. 10, 10. Psalm 102, 27. 28. „Himmel und Erden werden vergehen, Du aber bleibest, sie werden alle veralten, wie ein Gewand, sie werden verwandelt wie ein Kleid, Du aber bleibest,