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wie du bist.“ Daniel 6, 26. „Der Gott Daniels ist der lebendige Gott, der ewiglich bleibet, sein Königreich ist unvergänglich, und seine Herrschaft hat kein Ende.

 γ) daß Gott nicht an die Zeit gebunden, nicht an Jahren noch an Alter zunimmt, daher Psalm 90, 4. „Tausend Jahre sind vor dir, wie der Tag, der gestern vergangen ist.“ Nun aber ist der Tag, der gestern vergangen ist, keine Zeit, darum sind tausend Jahre vor Gott auch also, wie keine Zeit. Noch klarer sagt solches St. Petrus 2 Epist. 3, 8. „Ein Tag ist vor dem Herrn wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag,“ welches niemand verstehen kann, wenn nicht Gott außer aller Zeit gesetzt wird.

 Wenn wir also sagen, Gott sei ewig, so sagen wir so viel: Gott hat weder Anfang, noch Ende, noch Veränderung, oder Wechsel der Zeit, er bleibet in seinem Wesen unbeweglich ohne Aufhören.

 56. c. Gott ist allmächtig. Dieser Titel wird Gott oftmals gegeben. 1 Mos. 17, 1. 28, 3. 35, 11. 43, 14. 48, 3. 49, 25. 2 Mos. 6, 3. 2 Corinth. 6, 18. Offenb. 1, 8. 16, 7. Erklärt wird die Allmacht Gottes 4 Mos. 11, 23. Jes. 50, 2. 59, 1. „Die Hand des Herrn ist nicht verkürzt u. s. w.“ „Er kann überschwänglich thun, über Alles, das wir bitten oder verstehen,“ Ephes. 3, 20. „Seiner Hand und Gewalt kann Niemand wehren,“ Hiob 11, 10. Jes. 14, 27. Ap. Gesch. 11, 17. „Er macht’s, wie er will,“ Daniel 4, 31. Daher wir das behalten müssen, daß, wenn Gott etwas sagt, verheißt, oder drohet, wir Gottes Allmacht nicht an die Natur binden, und wenn es vor Menschen und der Natur unmöglich scheint, nicht