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alsobald für Gott unmöglich achten. Zach. 8, 6. Matth. 19, 26. Luc. 1, 37.

 57. d. Gott ist allwissend, d. h.

 α) er weiß das Zukünftige. Ps. 139, 2. „Du verstehest meine Gedanken von ferne.“ Daraus, daß die Götzen der Heiden zukünftige Dinge nicht wissen, schließt Jesaias (41, 22. 23), sie seien keine Götter. „Laß sie herzu treten, und uns verkündigen, was zukünftig ist, verkündiget uns und weissaget etwas zuvor, laßt uns mit unsern Herzen darauf achten, und merken, wie es hernach gehen soll, oder lasset uns doch hören, was zukünftig ist, verkündiget uns, was hernach kommen wird, so wollen wir merken, daß ihr Götter seid.“

 β) es ist ihm nichts verborgen von allem, was heimlich oder öffentlich geschieht, also, daß er auch den Abgrund des Herzens erforschet und weiß, was die Menschen am heimlichsten verbergen, 1 Sam. 16, 7. „Ein Mensch siehet was vor Augen ist, der Herr aber siehet das Herz an,“ Ps. 7, 10. Du gerechter Gott prüfest Herzen und Nieren,“ Jerem. 20, 12. „Herr Zebaoth, der du die Gerechten prüfest, Nieren und Herzen siehest,“. Sirach 23, 28. 29. „Die Augen des Herrn sind viel heller, denn die Sonne, und sehen Alles, was die Menschen thun, und schauen auch in die heimlichen Winkel.“ Ps. 94, 9. „Der das Ohr gepflanzet hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen?

 58. e. Gott ist allenthalben gegenwärtig, Jerem. 23, 23. 24. „Bin ich nicht ein Gott, der nahe ist, spricht der Herr, und nicht ein Gott, der ferne sei, bin ich’s nicht, der Himmel und Erde erfüllet?