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Thut Buße, und lasse sich ein Jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden.“ Ist er zu Jahren gekommen und doch in dem christlichen Glauben nicht unterrichtet, so ist vor allen Dingen nothwendig, daß man ihn im Glauben unterrichte, bevor er getauft wird. Da der Kämmerer von Philippus die Taufe begehrte und sprach: „Siehe, da ist Wasser, was hindert’s, daß ich mich taufen lasse?“ fragte Petrus: „Glaubest du von ganzem Herzen, so mag es wohl sein“, Apostelgesch. 8, 36. ff. Desgleichen thaten Paulus und Silas zu Philippi, als sie den Kerkermeister bekehrten, indem sie ihm zuerst das Wort des Herrn sagten und ihn hernach erst tauften, Apostelgesch. 16, 32. 33.

 648. Womit man taufe und taufen solle? Wie bei einem jeden Sacramente zwei Dinge sind, ein Irdisches und ein Himmlisches, so sind diese auch bei der Taufe zu betrachten.

 Das Irdische und Leibliche ist Wasser. Denn dasselbe ist gebraucht worden vom Johannes, der am Jordam taufte (Matth. 3, 5. Joh. 1, 33.), auch ist von dem Herrn Christus bei der Stiftung der Taufe nichts anders benannt worden; sodann haben die Jünger des Herrn mit Wasser getauft (Apostelgesch. 8, 38.). Da Petrus im Hause des Kornelius gepredigt hatte und der heil. Geist auf die Gläubigen gefallen war, sprach Petrus: „Mag auch Jemand das Wasser wehren, daß diese nicht getauft werden?“ So nennt Paulus die Taufe ein Wasserbad, Ephes. 5, 26. Es ist also nicht zu zweifeln, daß zur Taufe Wasser, recht eigentliches und natürliches Wasser, gehöre. Des gebrannten Wassers soll man sich darum