Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche | |
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65. Der andere Punkt, den wir von Gott zu wissen nöthig haben, ist seine Einigkeit. Die Heiden zwar haben so viele und mancherlei Götter erdichtet, daß man denselben bei dreißig Tausend gezählet hat; jedoch haben unter ihnen weise und verständige Leute aus dem Lichte der Natur gefunden, daß nur ein einiger Gott sei, der Himmel und Erde erschaffen habe, erhalte und regiere.
66. Auch hat sich Gott also geoffenbaret, daß außer ihm keiner, und er der einige Gott sei, 2 Mos. 20, 3. „Du sollst keine andere Götter neben mir haben.“ 5 Mos. 6, 4. „ Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr.“ Marc. 12, 29. 1 Corinth. 8, 6. „Wir haben nur einen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind, und wir in ihm.“ Jes. 44, 6. „Ich bin der Erste und der Letzte, und außer mir ist kein Gott.“ V. 8. „Ihr seid meine Zeugen, ist auch ein Gott außer mir? Es ist kein Hort, ich weiß ja keinen.“
67. Davon weiter zu reden, ist nicht nöthig, weil solches bisher von Christen in keinen Zweifel gezogen worden ist. Denn, was die neuen Arianer, welche sich Photinianer nennen, vorgeben, als sollten wir im Neuen Testamente nicht nur Einen, sondern zwei Götter haben, nämlich den Vater, und dann den Herrn Jesum Christum, davon soll im folgenden Kapitel gehandelt
Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche. , Altdorf bei Nürnberg 1844, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Brandt_-_Darlegung_der_Glaubenslehre_der_evangelisch-lutherischen_Kirche.pdf/34&oldid=- (Version vom 28.8.2016)