Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/368

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damit sich ein Jeder vorsehen kann; wie in Schulen die Lehrer ihre Schüler, im Hausstande die Aeltern ihre Kinder warnen, daß sie sich vor bösen verführerischen Buben hüten, und diese ihnen wohl mit Namen nennen, was ihnen kein Mensch übel deuten kann. Warum soll es denn allein in der Kirche unrecht sein?

 759. Weil Christus und seine Apostel solche Leute ohne Scheu genannt haben. Christus die Pharisäer, Schriftgelehrten und Sadducäer, Matth. 16, 6. „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadducäer.“ Cap. 23, 13. „Wehe euch Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler u. s. w.“ Die Apostel nennen Hymenäus, Philetus, Alexander, 1 Timoth. 1, 20. 2 Timoth. 2, 17. Die Nicolaiten, Offenb. 2, 15. 16. Die Jesabel, Cap. 2, 20.

 760. Weil die Verdammung und Ausrufung als Ketzer Christo und seinen Aposteln gebräuchlich gewesen. Christo, der die Pharisäer Heuchler nennt, Matth. 23, 13. Kinder der Hölle, V. 15. Blinde, blinde Leiter, Matth. 15, 14. Pauli, der dem Elymas ein Teufelskind schillt, Apostelgesch. 13, 10. Andere falsche Apostel, trügliche Arbeiter, 2 Corinth. 11, 13. Teufels-Diener, V. 15. Hunde, Philipp. 3, 2. Den Hymenäus und Alexander übergibt er den Satan, 1 Timoth. 1, 20. Wenn nun noch heutzutage gegen irrige Lehrer dergleichen (jedoch mit Bescheidenheit und guter Diskretion) geschieht, so haben sie sich keiner Unbilligkeit zu beklagen.