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 811. Dieß erklärt der Sohn Gottes durch Gleichnisse, als: von dem Netze, das in’s Meer geworfen wird, damit man allerlei Gattung fähet; wenn aber an’s Land gezogen wird, so lieset man die guten in ein Gefäße, aber die faulen werden weggeworfen, Matth. 13, 47. ff. Durch das Gleichniß vom Acker, darauf nicht allein Waizen steht, sondern auch Unkraut, V. 38.; von dem königlichen Hochzeitmahl, dabei sich Würdige und Unwürdige einstellen, Matth. 22, 10. 11. Wie nun in dem Netze untüchtige Würmer, auf dem Acker das Unkraut, im königlichen Saal der unwürdige Gast zu finden sind, so sind in der Kirche solche, die einen falschen Schein führen, jedoch mit großem Unterschiede von dem rechten Christen, welche die angeführten Gleichnisse genugsam erklären, und St. Johannes 1 Epistel 2, 18. 19. beschreibt: „Nun sind viel Widerchristen worden, sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns, denn wo sie von uns gewesen wären, so wären sie ja bei uns blieben, aber daß sie offenbar würden, daß sie nicht alle von uns sind.“ Deßgleichen unterscheidet St. Paulus die Rotten von den Christen, ob sie schon müssen unter einander sein, 1 Corinth. 11, 19. „Es müssen Rotten unter euch sein, auf daß die, so rechtschaffen sind, offenbar werden.“

 812. γ) In der That und Wahrheit sind allein die Gläubigen rechte eigentliche Gliedmassen der sichtbaren Kirche, und gehören in der Wahrheit die nicht dazu, welche des Glaubens verlustig sind, entweder durch falsche Lehre, oder durch bösen Wandel.