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der Vater, Sohn und heilige Geist. Dieses wird aus dem einigen Hauptgrund bewiesen, weil drei unterschiedene Personen sind, nämlich der Vater, der Sohn und der heil. Geist, deren jegliche sich also geoffenbaret hat, daß sie der wahrhaftige und einige Gott sei, daraus also geschlossen wird: Wenn die Schrift dieß als den Hauptgrund der heilsamen Lehre unbeweglich festsetzet, daß nur ein einiger wahrer Gott sei, und doch festiglich erweiset, daß drei Personen sind, von welchen jede derselbe einige wahre Gott sei: so folgt gewiß und unfehlbar, daß in dem einigen göttlichen Wesen drei unterschiedene Personen sein und erkannt werden müssen.

 Nun setzt aber die h. Schrift die Einigkeit Gottes zum Hauptgrund dieser heilsamen Lehre, und bezeugt doch, daß drei Personen sind, deren jede derselbe einige wahre Gott sei. Darum folgt gewiß und unfehlbar, daß in dem einen göttlichen Wesen drei unterschiedene Personen sein und von uns erkannt werden müssen.

 96. Daher denn außer Zweifel ist, was von der Einigkeit Gottes gesagt und im vorigen Kapitel bewiesen worden ist; deßgleichen wird auch das, daß die heil. Schrift von dem Vater zeuge, er sei der einige wahre Gott, von Niemanden angefochten. Aber, daß drei solche Personen seien, und daß der Sohn und heilige Geist dieselben seien, das muß dargethan werden.

 97. Und zwar beweiset das St. Johannes insgemein vom Sohn und heiligen Geist, weil sie sammt dem Vater eins sind, mit diesen klaren Worten: 1 Epistel 5, 7. „Drei sind, die da zeugen im Himmel, der Vater, das Wort und der h. Geist, und diese