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an sehr vielen Orten der h. Schrift, insonderheit, wenn das A. und N. Testament gegen einander gehalten werden, aus denen allein diese zwei Exempel angeführt werden mögen; Jes. 6, 1. Siehet der Prophet die Herrlichkeit des Jehova oder Herrn, und redet mit ihm von der Juden Verstockung; daß aber Christus, oder der Sohn, derselbe Jehova und Herr sei, bezeuget der Evangelist Johannes ausdrücklich Cap. 12, 41.: „Solches sagt Jesaias, als er seine (Jesu) Herrlichkeit sah, und redet von ihm.“ Jes. 40, 3. wird der Vorläufer des Jehovas oder Herrn versprochen, „es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüsten, bereitet dem Herrn (Jehova) den Weg.“ Daß dieser Herr und Jehova, dem der Weg bereitet werden sollte, der Sohn sei, ist aus der evangelischen Geschichte bekannt: Johannes war der Vorläufer, Matth. 3, 2. 3. Joh. 1, 23.; der wieß die Leute auf Jesum, wenn er sprach: Matth. 3, 11. „Ich taufe mit Wasser zur Buße, der aber nach mir kommt, wird euch mit dem h. Geist und mit Feuer taufen.“ Joh. 1, 29.: „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“ Joh. 3, 29. 30.: „Meine Freude ist nun erfüllet, er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.“ So hat auch St. Johannes keinem andern, als Christo, den Weg bereitet. Darum ist er der Jehova und Herr, welchem der Vorläufer den Weg hat bereiten sollen.

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 106. Zum zweiten ist auch die andere Person ein wahrer Gott, weil dem Sohne göttliche Eigenschaften zugeschrieben werden, woraus folgender Schluß zu machen ist: Welcher Person göttliche Eigenschaften zugeschrieben werden, die Gott einzig und allein zukommen, der ist derselbe einige, höchste, wahre und wesentliche Gott. Dem Sohne gebühren