Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche | |
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und werden zugeschrieben göttliche Eigenschaften, die Gott einzig und allein zukommen, darum ist der Sohn derselbe einige, höchste, wahre, ewige und wesentliche Gott.
107. Dieß kann folgendermaßen bewiesen werden: Wer da ist ewig, allmächtig und allwissend, dem stehen göttliche Eigenschaften zu. Der Sohn ist ewig, allmächtig und allwissend, darum stehen dem Sohne die göttlichen Eigenschaften zu. Der Sohn ist
108. a. ewig. Er war ehe denn Johannes, Joh. 1, 27. „Der ist’s, der nach mir kommen wird, welcher vor mir gewesen ist.“ Er war vor Abraham, Joh. 8, 58.: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe denn Abraham war, bin ich.“ Er war im Anfang der Creaturen, Joh. 1, 1.: „Im Anfang war das Wort.“ V. 3.: „Alle Dinge sind durch das Wort gemacht.“ Er war vor der Welt Anfang, Joh. 17, 5.: „Verkläre mich, du Vater, bei dir selbst, mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“ Coloss. 1, 17.: „Er ist vor Allem.“ Demnach ist er vor und außer aller Zeit, und deßwegen ewig. Der Sohn Gottes ist
109. b. allmächtig. Er hat auch nach seiner Menschheit in der Zeit die Allmacht empfangen. Matth. 28, 18.: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Joh. 3, 35.: „Der Vater hat den Sohn lieb, und hat ihm Alles in seine Hand gegeben.“ Zudem erweiset sich die Allmacht durch die Werke, welche er in der Erschaffung der Welt und sonst verrichtet hat. Wer allmächtige Werke verrichtet, der ist gewiß allmächtig. Der Sohn Gottes ist
Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche. , Altdorf bei Nürnberg 1844, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Brandt_-_Darlegung_der_Glaubenslehre_der_evangelisch-lutherischen_Kirche.pdf/50&oldid=- (Version vom 11.9.2016)