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Taufe ist ein Bund eines guten Gewissens mit Gott,“ 1 Petr. 3, 21. Nun wird aber dieser Bund mit dem Sohne Gottes gemacht, nach seinen eigenen Worten Matth. 28, 19. „Taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des heil. Geistes.“ Wie demnach Gott der Vater den Menschen, der getauft wird, in seinen Gnadenbund annimmt, so thut eben das der Sohn, sowohl in seinem als des Vaters Namen; darum ist der Sohn, gleich dem Vater, lebendiger, wahrhaftiger Gott.

 117. Die besonderen Werke betreffend, sind dieselben nicht wenige im alten Testamente dem Gott Israels einzig und allein zugeschrieben, die hernach durch die Apostel und Evangelisten dem Sohne zugeeignet werden. So wird als Gottes Werk gerühmt Psalm 68, 19. „Du, Herr, bist in die Höhe gefahren, und hast das Gefängniß gefangen genommen, und hast Gaben empfangen für die Menschen.“ Dieses Auffahren, und was demselben nachgefolgt, hat der Jehova verrichtet; aber eben derselbige Jehova ist der Herr Christus, Gottes Sohn, von dem St. Paulus Ephes. 4, 8. den Psalm versteht: darum er spricht: „Er ist aufgefahren in die Höhe, und hat das Gefängniß gefangen geführt, und hat den Menschen Gaben gegeben, daß er aber aufgefahren ist, was ist’s, denn daß er zuvor ist hinunter gefahren?“ u. s. w.

 In demselben Psalm wird von eben dem, welcher in die Höhe gefahren ist, gerühmt, daß er sein Volk Israel habe aus Aegypten geführt und ihnen mit großer Majestät das Gesetz gegeben, V. 8. 9. „Gott, da du vor deinem Volk herzogest, da du einhergingest