Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/56

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zugemessen wird, Jes. 45, 23. Diese Gott gebührende Ehre bestehet auch

 120. b. im Glauben und höchsten Vertrauen, das das menschliche Herz in seinen Gott setzen mag, und welches Gott dem Herrn allein gebühret, Jerem. 17, 5. 7. „Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt, und hält Fleisch für seinen Arm. Gesegnet ist der Mann, der sich auf den Herrn verläßt, und der Herr seine Zuversicht ist.“

 Solches Vertrauen und solcher Glaube soll in den Sohn Gottes gesetzt werden, wie er selber spricht Joh. 14, 1. „Glaubet ihr an Gott, so glaubet ihr auch an mich.“ Und darum wird der rechte seligmachende Glaube genannt der Glaube an Christum, Röm 3, 26.

 Somit ist auch der vierte Punkt richtig, daß der Sohn der einige und wahrhaftige lebendige Gott sei, welcher auch der Vater ist.

 121. Nun ist noch zu beweisen übrig, daß der heilige Geist der einige, wahre, lebendige Gott sei. Mit dieser Frage hat es die Beschaffenheit, daß Niemand in Zweifel zieht, der heilige Geist sei in dem göttlichen Wesen, und daß, wenn bewiesen wird, der heil. Geist sei nicht eine Eigenschaft, Kraft, Wirkung in Gott, sondern eine Person, auch zugleich dargethan ist, daß er eine göttliche Person und demnach wahrhaftiger Gott sei.

 Damit nun auch in diesem Stücke die christliche Lehre fest gegründet werde, sollen folgende zwei Punkte bewiesen werden: 1) daß der heil. Geist eine Person, und 2) daß er der wahrhaftige, wesentliche Gott sei.