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 167. f. Unsterblichkeit. Gott allein hat Unsterblichkeit, 1 Timoth. 6, 16. Weil er aber den Menschen unsterblich erschaffen hat, daß, so lange er in der angeschaffenen Vollkommenheit bliebe, der Tod an ihm keine Gewalt noch Macht hätte, so hat er ihn auf diese Weise zu seinem Ebenbilde gemacht. Die Schrift bezeugt auch offenbar, daß der Mensch unsterblich erschaffen, und allein durch die Sünde in den Tod gerathen sei, Weish. 2, 23. „Gott hat den Menschen geschaffen zum ewigen Leben, und hat ihn gemacht zum Bilde, daß er gleich sein sollte, wie er ist.“ 1 Mos. 2, 17. „Von dem Baum des Erkenntniß Gutes und Böses sollst du nicht essen, denn welches Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben.“ Nach dem Sündenfalle sah Gott auf die geschehene Drohung, wenn er 1 Mos. 3, 19. also gesprochen: „Im Schweiß deines Angesichtes sollst du dein Brod essen, bis daß du wieder zur Erde werdest, davon du genommen bist, denn du bist Erde, und sollst zur Erde werden.“ Röm. 5, 12. „Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen, und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, dieweil sie alle gesündiget haben.“

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 168. g. Die Regierung über die leiblichen Geschöpfe. Gott regieret im Himmel und auf Erden nach seinem Wohlgefallen. Ps. 24, 1. „Die Erde ist voll des Herrn, und was darinnen ist, der Erdboden, und was darauf wohnet.“ Ps. 33, 9. „So er spricht, so geschieht’s, so er gebeut, so stehet es da.“ Wenn nun der Mensch über die Creaturen zu regieren hat, wird er damit Gott gleich und sein Ebenbild. Es