Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/80

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

 176. d. Die Unsterblichkeit. Denn daß und wie der Mensch sterblich worden sei, beweißt die Erfahrung; es hat’s ihm auch Gott zuvor gesagt, welches Tages du von dem Baum des Erkenntniß Gutes und Böses issest, sollst du des Todes sterben, 1 Mos. 2, 17., und nachdem er die Sünde begangen, spricht Gott dieß Urtheil: „Du bist Erde, und sollst zu Erden werden,“ Cap. 3, 19. und Röm. 5, 12. „Durch einen Menschen ist die Sünde kommen in die Welt, und durch die Sünde der Tod, und ist also der Tod der Sünden Sold. Röm. 6, 23.

 177. e. Die majestätische Beherrschung der leiblichen Geschöpfe. Diese ist dermassen verloschen, daß sich nicht nur vielerlei Ungehorsam, sondern auch eine solche Widerwärtigkeit der Thiere wider den Menschen findet, daß sie einestheils seinem Gebot nicht gehorchen, anderntheils Feindschaft wider den Menschen tragen, der sich von ihnen alles Bösen und Unglücks zu versehen hat.

 178. Daraus folgt das andere Gute, welches der Mensch verloren hat, nämlich die Gnade Gottes. Denn wie Gott aus gerechtem Gerichte alle Bosheit hasset, und wie er auch dem Adam den Tod gedrohet, wenn er seinen Willen übertreten würde, so ist derselbe durch die Sünde in Gottes Gericht, Zorn und ernste Strafe gefallen, dadurch er der großen Gnade, mit welcher ihm Gott zugethan war, sich gänzlich verlustig gemacht hat.

 179. Was das Böse anbelangt, welches den Menschen widerfahren ist, ist großentheils aus dem abzunehmen, was bisher von den verlornen Gütern gemeldet