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verstehe nicht, was da geistlich ist, 1 Cor. 2, 14. „Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes, es ist ihm eine Thorheit, und kann es nicht erkennen;“

 200. b. weil das Geistliche der Vernunft eine Thorheit ist, 1 Cor. 1, 18. „Das Wort vom Kreuz Christi ist eine Thorheit denen, die verloren werden.“ V. 21. „Dieweil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch thörigte Predigt selig zu machen die, so daran glauben;“ V. 23. „Wir predigen den gekreuzigten Christum, den Juden ein Aergerniß, und den Griechen eine Thorheit.“ Cap. 3, 18. „Welcher sich unter euch dünket, weise zu sein, der werde ein Narr in dieser Welt, daß er möge weise sein;“

 201. c. weil das Geistliche dem natürlichen Menschen eine Feindschaft ist. Röm. 8, 7. „Fleischlich gesinnt sein, ist eine Feindschaft wider Gott;“

 202. d. weil alle geistlichen Werke, die der Verstand des Menschen verrichten kann, Gott zugeschrieben werden. 2 Cor. 3, 5. „Wir sind nicht tüchtig, von uns selber etwas zu denken, als von uns selber, sondern daß wir tüchtig sind, ist von Gott.“ Philipp. 1, 6. „Der das gute Werk in euch angefangen hat, der wird’s auch vollenden.“ (Hievon mehr, wenn von des Menschen Bekehrung gehandelt werden wird.)

 203. Was den Willen anlanget, so ist derselbe nicht weniger, als der Verstand, verderbt; denn

 a. er ist zur Sünde und zu allem Bösen ganz geneigt, daß er nichts Gutes thun und des Bösen sich nicht erwehren kann,