Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche | |
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208. Was aber die Schrift von dem überaus großen Verderben unsrer Natur und ihrer Kräfte redet, ist Alles aus dem bisher Angedeuteten wohl zu vernehmen.
Endlich und drittens ist (nach §. 194.) auch die wirkliche Sünde eine Frucht der Erbsünde, und zwar eine der vornehmsten Früchte, die aus der Erbsünde herkommen. Davon im folgenden Kapitel.
209. Von der wirklichen Sünde (die durch äußerliche oder innerliche Wirkung und Werke verrichtet wird) sind folgende sechs Punkte zu betrachten: ihre Beschreibung, und was sie sei, die Ursache, daraus sie entspringt, das Subject oder wer Sünde thut, ihre Grade, und wie etliche Sünden groß, andere kleiner und geringer seien, ihre Arten, wie unterschiedlich sie seien und ihre Früchte und was aus der wirklichen Sünde erfolge.
210. Den ersten Punkt: Was Sünde sei, weißt uns einigermaßen das Gesetz der Natur, daraus einem Jeden sein Gewissen anzeigt, wie er unrecht gethan; und von den Heiden, denen das Gesetz nicht so vorgelegt war, wie den Juden, schreibt der
Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche. , Altdorf bei Nürnberg 1844, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Brandt_-_Darlegung_der_Glaubenslehre_der_evangelisch-lutherischen_Kirche.pdf/95&oldid=- (Version vom 19.9.2016)