Seite:Hermann von Bezzel - Die Herrlichkeit des apostolischen Glaubensbekenntnisses.pdf/34

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Wer aber dem Gral will dienen recht,
Da muß der Ritter und der Knecht
Behütet sein vor leichtem Sinn;
Demut gibt besseren Gewinn!
Sie kommen dahin als ein Kind,
Die nun erwachs’ne Leute sind.

 Werdet wie die Kinder! Kehret um! Diese Worte des Herrn sind fortan die Losung des Knechts.

Das war der beiden Scheidetag.
Ihn küßte Trevrizent und sprach:
„Deine Sünden laß mir hier,
Gottes Huld erfleh’ ich dir.“

 So ist auf das einfachste und doch erhabenste gezeigt, daß im Karfreitag und seinem leidenden Herrn alles Segens Fülle beschlossen ist. Er wird aber erst dann zum Segenstag, wenn das Kindische und das trotzige Herz zerbrochen uns Klagen läßt, daß uns fast zum Tode sei. – „Karfreitagsminne nehmt zum Ziel!“ Über unsern Sündendornen ist ewig erbarmend der Dorngekrönte!

 Welchen Ernst, in innigem Verein mit herzlicher Liebe zu den Brüdern um Jesu willen, atmen die Predigten aus jener Zeit. Je ärmer die äußern Verhältnisse werden, nachdem der letzte Staufer zu Neapel auf dem Blutgerüst geendet, je trüber die gewaltige Predigt von der Hinfälligkeit aller Erdenschöne, die mit dem hochgemuten Stamm der Hohenstaufen zu Grabe gegangen war, desto mehr weisen die frommen Franziskaner David von Augsburg und (sein Schüler) Berthold von Regensburg (gest. 13. Dezember 1272) auf das, was ewig bleibt, hin. „Das Himmelreich gleicht einem Acker: der in ihm verborgene Schatz ist die Seele des reinen Christenmenschen; darum