Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer | |
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wohin er will. Er gibt das Beispiel von dem Schiffe auf dem Meere, das das Steuer verloren hat und vom Winde umhergeschleudert wird, und wie wer auf dem Rosse machtvoll sitzt und ein König, mit dem Besitze eines Gewaltherrschers. (?)
Viertens erkennt man es daran, daß sie unerwartet und plötzlich ausfahren und bisweilen sich verwandeln, daß ihnen nichts widerstehen kann. Es folgt auch aus dem üblen Leumunde der Person selbst.
Bevor wir zur nächsten Frage übergehen, über die Behexung der Zeugungskraft, die dann angefügt ist, sind zuvor die Argumente zu lösen.
Als Antwort zu den Argumenten ist betreffs des ersten, daß der Wille des Menschen von Gott regiert wird, wie der Verstand von einem guten Engel, zu sagen, daß da die Lösung klar ist. Wie nämlich der Verstand nur von einem guten Engel zur Erkenntnis des Wahren erleuchtet wird, woraus Liebe zum Guten folgt, weil Wahres und Seiendes zusammenfallen, so kann der Verstand auch von einem bösen verdunkelt werden zur Erkenntnis des (nur) scheinbar Wahren, und zwar durch Vermischung der Gestalten in den Sitzen des Sinnes, d. h. den (oben) vorgeführten inneren sensitiven Kräften und Mächten, woraus eine ungewöhnliche Liebe zum scheinbar Guten folgt, nämlich körperlicher Ergötzung, welche solche denn auch suchen.
Ueber das zweite Argument: Daß sie innerhalb der Körper, sie verwandelnd, nicht sein können, ist teils wahr, teils nicht, und zwar hinsichtlich der dreifachen Verwandlung. Sie können sie nämlich nicht verändern in der Weise, daß sie irgendeine Form hervorbrächten, sei sie substantiell oder akzidentiell, was auch mehr eine Hervorbringung als Verwandlung zu nennen ist – ohne Mithilfe eines anderen Agens oder auch ohne göttliche Zulassung. Wenn wir aber von qualitativer Veränderung, wie Hervorbringung von Gesundheit oder Krankheit sprechen, so können sie, wie aus obigem hervorgeht, verschiedene Krankheiten, sogar bis zur Bindung der Vernunft hervorbringen und so ungewöhnliche Liebe und Haß bewirken.
Es kann auch die dritte Art der Veränderung noch hinzugefügt werden, die geschieht, wenn ein guter oder schlechter Engel in den Körper schlüpft, so wie wir sagen, daß Gott allein in die Seele schlüpfen kann, d. h. in die Wesenheit der Seele. Aber wenn wir sagen, daß ein Engel in den Körper schlüpft, besonders ein schlechter, wie bei Besessenen, da schlüpft er nicht in den Kreis der Wesenheit des Körpers, da so nur der hineinschlüpfen kann, der das Dasein gibt,
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/122&oldid=- (Version vom 1.8.2018)