Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer | |
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in dem Wahngebilde einer Katze, wie bei obiger Geschichte, welches Tier das ständige Sinnbild der Ungläubigen ist, wie der Hund das der Prediger, nach der Schrift. Daher stellen sie einander stets nach; und der Predigerorden wurde unter der Gestalt eines bellenden Hundes bei seinem ersten Gründer gegen die Ketzer dargestellt.
Es wird aber angenommen, daß jene drei Hexen auf die zweite Art den Arbeiter angegriffen, einmal, weil die erste Art ihnen nicht so gefallen hätte; dann, weil die zweite mehr zu ihrer Wunderlichkeit paßt. Hierbei ward auch in drei Punkten folgende Ordnung beobachtet: Erstens, daß sie durch die Aufforderung der Dämonen dazu angeregt worden waren, und nicht die Dämonen durch die Aufforderung der Hexen. So nämlich ergab es sich uns sehr häufig aus ihren Geständnissen, daß sie auf Drängen der Dämonen, die sie fortwährend zur Ausführung von bösen Taten anstacheln, vieles zu tun haben, und daß sie wahrscheinlich nicht daran gedacht hätten, einen Armen zu belästigen. Der Grund aber, warum die Dämonen sie dazu angestachelt, war ohne Zweifel der, daß sie wohl wissen, daß, wenn offenkundige Verbrechen ungestraft bleiben, Gott um so mehr beschimpft, der katholische Glaube entehrt und ihre eigene Zahl vermehrt wird. – Zweitens, nach erhaltener Zustimmung bewegten die Dämonen ihre Körper örtlich mit derselben Leichtigkeit, wie eine geistige Kraft höher steht als eine körperliche. Drittens, durch gauklerische Erscheinung nach der oben erwähnten Weise in jene Tiergestalten verwandelt, hatten sie den Arbeiter anzugreifen, ohne gegen die Schläge geschützt zu werden, wie sie nach der Leichtigkeit, womit sie an Ort und Stelle gebracht worden waren, auf jeden Fall hätten geschützt werden können. Aber sie ließen sie geschlagen und den Schläger offenbar werden, da sie wußten, daß solche Schandtaten bei den weibischen Männern, die keinen Glaubenseifer hatten, aus genannten Gründen ungestraft bleiben würden.
Aehnlich ist die Erzählung von einem heiligen Manne, der, als er den Teufel einmal in der Kirche in der Gestalt eines geweihten Priesters predigen hörte und durch den heiligen Geist selbst als den Teufel erkannt hatte, auf seine Worte achtete und zuhörte, ob er das Volk gut oder schlecht unterrichte; und als er merkte, daß er untadelig sprach, ja vielmehr gegen die Verbrechen eiferte, ließ er ihn nach der Predigt kommen und fragte ihn nach dem Grunde. Da antwortete jener: „Siehe, ich sage die Wahrheit, weil ich weiß, daß, da (die Hörer)
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/266&oldid=- (Version vom 1.8.2018)