Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer | |
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denen, die da glauben“, und weiterhin: „In meinem Namen werden sie Teufel austreiben … und Schlangen vertreiben“; woraus entnommen wird, daß es unter Beachtung der vorerwähnten Bedingungen erlaubt ist, durch göttliche Worte Schlangen zu bändigen. Ebenso beweist er das Vorausgeschickte fernerhin: Von nicht geringerer Heiligkeit sind die Worte Gottes als die Reliquien der Heiligen, nach Augustinus’ Ausspruch: Das Wort Gottes ist nicht weniger als der Leib Christi; aber nach allen ist es erlaubt, Reliquien der Heiligen bei sich voll Ehrfurcht zu tragen: folglich: wie auch immer der Name Gottes in gehöriger Form angerufen wird – durch das Gebet des Herrn, durch den Engelsgruß, bei Christi Geburt, bei seinem Leiden, bei den fünf Wunden, bei den sieben Worten, die er am Kreuze sprach, bei seinem Ruhmestitel, bei den drei Nägeln und den übrigen Waffen des Kriegsdienstes Christi, gegen den Teufel und seine Werke – es wird durchaus erlaubt sein, und man darf seine Hoffnung darauf setzen, wenn man den Erfolg dem göttlichen Willen anheimgibt.
Und was von der Bändigung der Schlangen gesagt ist, dasselbe verstehe man auch von anderen Tieren, wenn nur achtgegeben wird auf die heiligen Worte und auf die göttliche Kraft. Betreffs der Besprechungen selbst jedoch muß man vorsichtig handeln, weil, wie der Doktor sagt, solche Besprecher oft unerlaubte Observanzen haben und durch die Dämonen ihre Wirkungen erzielen; besonders bei den Schlangen, weil die Schlange das erste Werkzeug des Dämons bei der Verführung des Menschen war. In der Stadt Salzburg nämlich war ein gewisser Besprecher; der wollte eines Tages zum Schauspiel für die anderen alle Schlangen nach einer Grube besprechen und umbringen, wie es heißt, im Umkreis einer Meile. Als nun also von allen Seiten die Schlangen versammelt waren, während er selbst oberhalb der Grube stand, machte ganz zuletzt eine ungeheure, grausige Schlange Schwierigkeiten, in die Grube zu gehen, und gab ihm durch ihre Bewegungen oft zu verstehen, daß er sie weggehen und ungehindert dahin kriechen lassen sollte, wohin sie wollte. Aber als jener von ihrer Besprechung nicht ablassen wollte, nachdem alle anderen in der Grube umgekommen waren, weil sie dort sofort starben und jene grausige auch hineingehen mußte, da machte die dem Besprecher gegenüber befindliche Schlange einen Sprung über die Grube weg, stürzte sich auf den Beschwörer, umschlang seinen Leib wie ein Gürtel, zog ihn mit sich in die Grube und tötete ihn. Hieraus entnimmt man, daß Derartiges nur zum Nutzen, nämlich nur zur Verscheuchung (der Schlangen) von den Wohnungen der Menschen,
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/362&oldid=- (Version vom 1.8.2018)