Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer | |
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Bei einem Behexten also, der exorzisiert werden soll, wird beides angewendet, da er von beiden Seiten belästigt wird.
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Aber mit Bezug auf die zweite Hauptfrage, was zu tun sei, wenn die Gnade der Gesundung durch Exorzismen nicht erlangt wird, lautet die Antwort: Mag das aus sechs Ursachen geschehen können, so gibt es doch noch eine siebente, über die wir unser Urteil aufsparen. Daß nämlich jemand nicht befreit wird, das geschieht entweder wegen der Verkehrtheit des Glaubens der Umstehenden, die den Kranken selbst herbringen oder wegen einer Sünde eine Behexung zu ertragen haben oder die passenden Heilmittel anzuwenden versäumen, oder wegen irgendeines Fehlers im Glauben auf Seiten des Exorzisten, oder wegen der Ehrfurcht vor den Vorzügen, die sich an einem anderen finden, oder wegen der Läuterung oder des Verdienstes der unter einer Behexung Leidenden.
Ueber die vier ersten (Gründe) belehrt die evangelische Kraft, Matthaeus VII und Marcus IX, in Gegenwart des Vaters des Mondsüchtigen, seines einzigen Sohnes, und der Jünger Christi; denn erstens entbehrte der (den Kranken) Darbringende und sein Gefolge des Glaubens, weshalb auch der Vater unter Tränen bat: „Ich glaube, Herr; hilf meinem Unglauben!“ Und zur Menge sagte Jesus: „O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange werde ich noch bei euch sein?“
Was das zweite, nämlich denjenigen betrifft, der den Dämon aushält, so schalt Jesus ihn, nämlich den Sohn, weil er nämlich, wie der selige Hieronymus dort sagt, wegen seiner Sünden vom Dämon bedrückt worden war.
Drittens, bezüglich der Vernachlässigung der gebührenden Heilmittel, ist Klarheit, weil gute und vollkommene Männer nicht gegenwärtig waren. Daher sagt Chrysostomus (zu der Stelle) dort: „Die Säulen des Glaubens, nämlich Petrus, Jacobus und Johannes, waren nicht dabei, so wie sie bei der Verklärung Christi gegenwärtig waren.“ Auch Gebete und Fasten waren nicht dabei, ohne welche, wie Christus sagt, diese Art von Dämonen nicht ausgetrieben wird. Daher sagt auch Origenes dazu: „Wenn es bisweilen nötig sein wird, bei der Heilung irgendwelcher Patienten zurückzubleiben, so wollen wir uns nicht wundern, noch fragen, noch sprechen, indem der unsaubere Geist gleichsam hört; sondern wir wollen die bösen Geister wegtreiben durch unsere Fasten und Gebete.“ Und die Glosse sagt: „Diese Art von Dämonen, d. h. diese Wandelbarkeit der fleischlichen Lüste, zu welcher nämlich jener Geist
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/368&oldid=- (Version vom 1.8.2018)