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Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/379

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

zum Stillstand bringen könnten, antwortete: „Sie können es. Nämlich dadurch: ‚Ich beschwöre euch Hagelkörner und Winde bei den fünf Wunden Christi, bei den drei Nägeln, die seine Hände und Füße durchbohrten, und bei den vier heiligen Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, daß ihr, in Wasser aufgelöst, herabfallt.‘[WS 1]

Es gestehen auch viele, zwar die einen freiwillig, die anderen auf der Folter und ungern, daß es fünf Punkte gibt, durch die sie sehr gehindert werden; manchmal im ganzen, manchmal zum Teil, manchmal, daß gegen die Person eines Menschen, manchmal, daß an ihren Freunden keine (Behexungen) geschehen; und die sind: Leute, welche unversehrten Glauben haben oder Gottes Wort halten, die sich mit dem Zeichen des Kreuzes und dem Gebet schützen; die die Riten und Zeremonien der Kirche pflegen; die die öffentliche Gerichtsbarkeit gut ausüben, und die Christi Leidensgeschichte in Worten und Gedanken wiederholen. Daher (sagt) auch Nider a. a. O.: „Aus diesem Grunde werden im ganzen Lande oder in der Gemeinde die Glocken in der Kirche gegen die Luft geläutet, einmal, damit die Dämonen wie vor den Gott geweihten Posaunen fliehen und von ihren Behexungen abstehen, dann auch, damit das Volk angeregt werde und Gott gegen das Gewitter anrufe. Und aus demselben Grunde wird auch von Gemeinde wegen mit dem Sakrament des Altars und heiligen Worten zur Beruhigung der Luft ausgezogen, nach einer sehr alten Gewohnheit der Kirchen in Frankreich und Deutschland.“ Aber weil diese Art bezüglich des Herumtragens des Sakramentes zur Beruhigung der Luft vielen als etwas Abergläubisches erscheint, die nicht die Regeln wissen, an denen man erkennt, ob etwas abergläubisch ist oder nicht, deshalb ist zu erwägen, daß fünf Regeln oder Erwägungen gegeben werden, an denen jedermann erkennen kann, ob ein Gott dargebrachtes Werk abergläubisch, d. h. über das Maß der christlichen Religion hinaus beobachtet ist oder zum schuldigen Kult und Ehre gehört, die man Gott in den Handlungen sowohl des Herzens als auch des Körpers darbringen muß, und aus der wahren Kraft der Religion hervorgeht. Das entnimmt man nämlich aus der Glosse zu jenem Worte des Apostels an die Kolosser II: „Welche haben einen Schein von Weisheit im Aberglauben“, welche besagt: „Aberglauben ist über das Maß hinaus beobachtete Religion“, wie auch oben berührt worden ist. Die erste Regel ist, daß, weil in allen unseren Werken der Ruhm Gottes unser Hauptziel sein soll, nach dem Worte: „Ob ihr kaut oder trinkt, oder sonst etwas macht, macht alles zum Ruhme Gottes“ –

  1. Vorlage: herabfallt. (ohne Anführungszeichen)
Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/379&oldid=- (Version vom 1.8.2018)