Seite:Historische Skizze des Bauernkriegs im Hochstift Wirzburg.pdf/12

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vorher von den friedensmüden Bürgern waren eingeladen worden. Hier verweilten sie über sechs Wochen, und schwelgten bey dem ungeheuren Wein- und Getraidvorrath der dasigen Domprobstey. Ihre Anzahl hatte sich bisher unglaublich vermehrt. Über 5000 waren hier beysammen. Sie hatten ihre eigenen Gesetze, Siegel und Anführer. Diese waren Kohl, Hastubert, Bayer und mehrere andere. Sogar Grafen und Adeliche, gegen welche nebst der Geistlichkeit doch eigentlich die Bauern die Waffen ergriffen hatten, machten gemeine Sache mit ihnen, z. B. Graf Wilhelm von Henneberg, Georg von Wertheim, Göz von Berlichingen, welcher jedoch vorgab durch Androhung des Todes dazu genöthigt worden zu seyn, Florian von Geyer und mehrere andere.

 Von Ochsenfurt trieb sich der Bauernhaufe nach Iphofen. Hier wurde der bischöffliche Keller ausgeleeret, und der nach Kloster Bircklingen gehörige Mönchshof geplündert. Dieses Kloster hatten die Iphofer Bürger schon vorher ausgeplündert und zerstört.

 Das Kloster Unterzell bey Wirzburg erfuhr bald darauf eben dieses Schicksal.