Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/181

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

manche Physiologen behaupten, Ihr ihn, seine Zierde verkennend und verschmähend, beständig eigenmächtig weggeworfen habt, Euch zuletzt entzogen hat. – Ich meine nichts Anderes, als dasjenige hundertfach modifizirte Hin- und Herbewegen unseres Schweifes, wodurch wir alle Nüanzen unseres Wohlgefallens, von der leisesten Rührung der Lust, bis zur ausgelassensten Freude, zu bezeichnen wissen, und welches Ihr schlecht genug: wedeln, nennt. Adel der Seele – Hoheit – Stärke – Anmuth und Grazie sprechen sich bei uns aus in dem Tragen des Schweifes, und sehr schön liegt auch daher in diesem Theil der Ausdruck unseres innern Wohlbefindens, so wie in dem gänzlichen Verstecken, Einklemmen desselben, der Ausdruck der höchsten Angst, der qualvollsten Trauer – doch laß uns zu meinem gräßlichen Abentheuer zurückkehren. –

Ich. Deine Reflektion über Dich und Dein Geschlecht, lieber Berganza, zeugt von Deinem philosophischen Geiste, und so lasse ich’s mir wol gefallen, daß Du zuweilen die Geschichte unterbrichst.

Berganza. Immer mehr hoffe ich Dich von dem Adel meines Geschlechts zu überzeugen. Ist Dir nicht die den Katzen eigne Bewegung des Schweifes von je her ängstlich, ja unerträglich gewesen? Liegt nicht in diesen gewundenen spiralförmigen Drehungen der Ausdruck der verstellten Freundlichkeit, des versteckten