Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/260

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den Culissen, wie er auf die Rolle schimpft, wenn die Hände sich nicht rührten, wie er sich in der Garderobe in gemeinen Späßen erlabt, wenn er endlich: „den Drang des Hohen abgeschüttelt“ – ja, wie er sich etwas darauf zu Gute thut, die Rolle, je poetischer sie ist, und je weniger sie daher von ihm verstanden wird, desto geringer und verächtlicher zu behandeln, und als in der Einbildung höher stehend, die sogenannten Kenner zu bespötteln, denen solch unverständiges tolles Zeug eine kindische Freude machen kann. – Mit den Damen hat es ganz die gleiche Bewandtniß, nur ist es noch schwieriger, sie zu irgend einer exotischen Rolle zu bewegen, da sie einen nach ihrem Geschmack vortheilhaften Anzug, und wenigstens einen, nach ihrem Ausdruck, brillanten Abgang als unerläßliche Bedingnisse voraussetzen.

Ich. Berganza, Berganza, schon wieder einen Ausfall auf die Weiber!

Berganza. Der aber nur zu gerecht ist! Einer von euern neuesten Bühnendichtern, der wahrhaft poetische Werke geliefert, welche vielleicht bloß deshalb nicht mehr Glück auf der Bühne machten, weil die elenden Bretter zu schwach waren das Colossale zu tragen, indem ein gigantischer geharnischter Held der Vorzeit ganz anders auftritt, als ein Hofrath im gestickten Staatskleide, – dieser Dichter nun war, wenn eins seiner Stücke zur