Seite:Hogarth erklärt von Lichtenberg (Kottenkamp Stuttgart 1840).pdf/123

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Unmittelbar neben dem gefühllosen Fuchsjäger erblicken wir leider! in Mannesgestalt, die ewige Gegenfüßlerin alles wilden Waidwerks, die süßeste Toiletten-Empfindelei im höchsten Ausdruck affectirten Entzückens. Was für ein Balsam-Büchschen gegen den Theer-Topf dorthinten! Schade, daß das Pflästerchen an der Unterlippe, so sehr es auch sonst die Reize des Gesichtchens erhöht, doch die Wirkung des kostbaren Schmunzelns etwas stört. Ohne dasselbe würde man, was freilich schon der ganze Anstand des Zier-Aeffchens beiläufig lehrt, viel deutlicher von dessen Lippen selbst lernen können, nämlich wie man prononciren muß, wenn man das Unaussprechliche prononciren will. Um dem Ohre so viel als möglich einzuräumen, versagt er seinem Gaumen die Chokolade und vermuthlich, weil er dem Manne mit der Reitpeitsche so bedachtsam den Rücken kehrt, entzieht er auch seiner Nase einen Theil des Pferdestall-Duftes, der von dort ausströmen mag. Obgleich der laute Ausruf der Bewunderung nothwendig fehlt, so verrathen doch die fünf Exclamationszeichen, die er mit den Fingern der linken Hand aufstellt, die stille Gegenwart derselben unverkennbar. Von eben dieser wie ein Fächer ausgebreiteten Hand hängt der Sonnenfächer der Dame selbst zusammengefallen herab. Er hat ihn vermuthlich in Verwahrung genommen, um ihn am Ende mit einem Kuß auslösen zu lassen. So hängt Alles bei diesem Männchen zusammen. Nun nur noch ein Alter von Sechszigen, ein papageigrünes Kleid von rosenfarbigem Unterfutter und ein Paar Schuhe mit rothen Absätzen, so hätte der künftige Naturgeschichtschreiber des erkünstelten Menschen die Züge des alten Gecken hier so ziemlich beisammen.