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des Oeselschen Eurypterus Fischeri vorzunehmen und mit gewohnter Liberalität wurden mir die meistentheils von ihm selbst während einer langen Reihe von Jahren zusammengebrachten reichen Sammlungen von Rootziküll in dem Museum der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg und in dem Provinzialmuseum von Reval, welche seiner eigenen Monographie zu Grunde liegen, zur Präparierung und neuer Beschreibung angeboten. Im Herbste desselben Jahres wurde das oben erwähnte von mir selbst 1883 eingesammelte Material vollständig präpariert, weiter was im Reichsmuseum in Stockholm aus demselben Fundorte zu haben war, welches durch die Freundlichkeit des Herrn Professor G. Lindström zu meiner freien Verfügung gestellt wurde. Später in demselben Herbste kam ich auf Veranlassung von Fr. Schmidt nach St. Petersburg und Reval hinüber, um für die Präparierung und die neue Bearbeitung geeignetes Material in den Sammlungen selbst auszusuchen. Eine kurze vorläufige Mittheilung über die neuen Entdeckungen betreffend die Organisation von Eurypterus Fischeri wurde dann zugleich der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg vorgelegt[1], und wurden auf Antrag des Herrn Akademikers Fr. Schmidt von der Akademie Geldmittel zur Ausführung der nöthigen Zeichnungen und Tafeln der jetzt vorliegenden Arbeit bewilligt.

Im Frühling 1896 unternahm ich verschiedener palaeontologischer Studien wegen eine Reise nach Deutschland[2]. Ich hatte dann unter anderem auch Gelegenheit alles, was von Eurypterus in den grösseren palaeontologischen Sammlungen Deutschlands da war, besehen zu können. Besonders schöne Exemplare von Nord-Amerikanischen Eurypteren lagen dort vor, aber eine Präparierung, wie bei den Oeselschen, scheint bei diesen ganz ausgeschlossen zu sein. Die Erhaltung der Chitinhaut ist eine ganz andere, ungünstigere, da die Haut ganz schwarz ist, und verkohlt zu sein scheint. Meine Hoffnungen in den Sammlungen jurassische Limuliden aus Solenhofen mit einem ähnlichen Erhaltungszustande der Schale wie bei den Oesel’schen Eurypteriden, zu finden, welche wie diese präpariert werden könnten, sind leider auch gescheitert. Infolge der Beschaffenheit des lithographischen Gesteins von Solenhofen und der Schale der jetzigen Limuliden könnte nämlich das Vorkommen von solchen, welche, für die Vergleichung zwischen den Eurypteriden und den Limuliden, wichtige Auskünfte über die Organisation der ältesten fossilen Limuliden geben könnten, dort erwartet werden. Zwar kamen in den Sammlungen mehrmals schöne Exemplare


  1. Holm, G. Über eine neue Bearbeitung des Eurypterus Fischeri Eichw. Vorgelegt am 22. Nov. 1895. – Bull. de l’Acad. Imp. des sc. de St.-Pétersbourg. 1896. Avril, T. 4, № 4, p. 369–372. – St.-Pétersbourg, 1896.
  2. Diese Reise ist mit Unterstützung der schwedischen Stiftung «Lars Hierta’s Minne» vorgenommen worden.
Empfohlene Zitierweise:
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)